In unserer Gesellschaft ist die Weitergabe des Glaubens nicht mehr so gesichert wie wir uns das wünschen. Deshalb ist der Religionsunterricht immer stärker unter Druck, nicht zuletzt weil Eltern ihre Kinder entweder nicht für den Unterricht anmelden oder sie zunehmend nach der Erstkommunion abmelden.
In den letzten drei Jahren ist es in unserer Pfarrei dennoch gelungen, wenigstens in der Primarstufe von der 1. – 6. Klasse die Schülerzahlen in den Gruppen zu steigern und so einen gewissen Erfolg zu haben. Dafür gebührt insbesondere unserer Katechetin Ester Georgakis ein grosser Dank. Anderseits ist es uns trotz verschiedener Bemühungen in der Oberstufe nicht gelungen, die Jugendlichen mit unseren Angeboten über eine längere Zeit zu erreichen. Darum ist für viele auch die Feier der Firmung nicht mehr möglich.
Mit diesen Problemen sind wir in Felix und Regula nicht allein. Diese beschriebene Problematik zeigt sich in sehr vielen Pfarreien gleich oder ähnlich. Deshalb hat sich das Pfarreiteam intensive Gedanken zu einer Änderung und Verbesserung gemacht. Nun haben wir für die Zukunft folgendes entschieden:
Der Oberstufenunterricht wird mit Angeboten der kirchlichen Jugendarbeit kombiniert. Die Vorbereitung auf die Firmung wird nicht mehr in der 3. Oberstufe stattfinden sondern bereits in der 6. Klasse. Dies bedeutet konkret, dass es im wöchentlichen Religionsunterricht der Unterstufe keine Änderungen gibt, da die Erstkommunion wie bisher nach Ostern in der 3. Klasse gefeiert wird. In der 4. Klasse wird das Sakrament der Versöhnung behandelt und in der 5. Klasse beginnt neu bereits die Vorbereitung auf die Firmung, die dann in der 6. Klasse vertieft wird, sodass jeweils am Ende der 6. Klasse der Firmgottesdienst gefeiert wird.
So rechnen wir damit, dass unsere Kinder den Religionsunterricht von der 1. – 6. Klasse praktisch lückenlos besuchen, auch weil sie damit die drei Sakramente Kommunion/Eucharistie, Versöhnung und Firmung vor Abschluss der Primarschule erhalten. Wir geben gerne zu, dass uns diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist, aber nicht zuletzt mit Rücksicht auf die zumeist fremdsprachige Herkunft und das eher tiefe sprachliche Niveau unserer Schülerinnen und Schüler scheint sie uns richtig.
Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie, dass der Verfasser dieser Information vor 26 Jahren ein Fachbuch herausgab mit dem Titel ‘Firmung ab 17’. Aber: Die Zeiten und Umstände ändern sich; und wenn wir uns in der Kirche nicht damit auseinandersetzen und für unsere Familien im Quartier Hard unangepasste Angebote aufrechterhalten, dann wirkt sich dies nicht positiv aus.
Das jetzige Schuljahr 2023/24 ist ein Übergangsjahr; ab Schuljahr 2024/25 wird – von einer Ausnahme in der 1. Oberstufe abgesehen -, die beschriebene Veränderung umgesetzt. Wir danken allen, die uns in der Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation unterstützen.
Stephan Kaiser-Creola